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Diskutieren mit Fleischessern

Wer alles sagen will,
Braucht nur eine Dimension.
Das Alles ist nicht lang,
nicht breit, nicht hoch.

Nur tief.
Michael Hoffmann
Freunde der Tiere e.V.

Wenn Sie mit Fleischessern über Vegetarismus diskutieren, werden Sie wahrscheinlich feststellen, daß im Mittelpunkt der Auseinandersetzung oft leere und falsche Behauptungen stehen, wie etwa: "Solange Tiere nicht leiden, werde ich weiterhin Fleisch essen, fertig!" Das klingt wie: "Solange 2+2 = 347 ist, bleibe ich bei meiner Meinung, basta!" Schwer, dazu was passendes zu sagen und innerlich locker zu bleiben.

Als ich diesen Satz gehört hatte, habe ich geantwortet: "Schau doch mal bei einer Schlachtung zu oder sieh Dir an, wie elend diese Tiere ihr Leben verbringen müssen!" Darauf die Antwort: "Man muß doch nicht alles wissen, dafür haben wir in unserer Gesellschaft doch eine Arbeitsteilung!"

Dieses Diskussionsniveau kann bei den Vegetarierinnen und Vegetariern leicht zur Entmutigung führen. Um bei solchen Gesprächen die Geduld zu bewahren, hilft es manchmal, sich daran zu erinnern, daß man irgendwann selbst ein Fleischesser gewesen war.

Die Jahrtausende alte Tradition des Fleischessens hat einige sehr interessante, manch haarsträubende und sehr viele vollkommen unlogische Argumente hervorgebracht. Obwohl einige der hier wiedergegebenen Pro-Fleisch-Thesen himmelschreiend blödsinnig sind, meinen es die Fleischesser, die solche Argumente verwenden, in der Regel - Tod!-Ernst - damit.

Diskutieren mit Fleischessern...
...Über Pflanzen
...Über Seelenlosigkeit
...Über leckere Untertanen
...Über einen fleischessenden Heiland
...Über schlechte Beispiele
...Über Traditionen
...Über Bioschlachtungen
...Über Menschenliebe
...Über Intelligenzprobleme
...Über Zuchtrechte
...Über das Recht des Stärkeren
...Über Eskimos
...Über Bewußtsein

 

...Über Pflanzen

Das gutgemeinte "Pflanzen sind auch Lebewesen, die leiden können, also dürftest du die dann auch nicht essen" - Argument

Klar sind Pflanzen Lebewesen und sie können auch leiden. Pflanzen können vor lauter Kummer eingehen oder vor Kraft geradezu explodieren, wenn sie frei wachsen können oder von einem zuverlässigen Menschen gepflegt, und verwöhnt werden. Nur das Pflanzenleid mit dem Tierleid gleichzusetzen, ist reiner Unsinn und wird sicher auch nicht so empfunden, selbst wenn jemand das sagt.

Die Leidensfähigkeit der Pflanzen bezieht sich vor allem auf den Entzug ihrer Lebensgrundlagen, also Wasser, Nahrung, Luft und Sonne. Außerdem sind Pflanzen sehr sensibel, was ihre liebevolle Behandlung angeht. Pflanzen, die beispielsweise einmal von ihrer Betreuerin oder ihrem Betreuer in den Müll geworfen wurden, sterben aus verlorenem Lebensvertrauen, auch dann, wenn sie noch jung und knackig sind und sofort von anderen Menschen gerettet werden. Diese Form der Leidempfindung spricht ihnen sicher niemand ab. Die Unterschiede zum Tierleid ergeben sich aber aus der gänzlich anderen Lebenskonzeption und Physis.

Zuerst muß man hier deutlich machen, daß es bestimmte Pflanzenteile gibt, die geradezu darum werben, gegessen zu werden. Die goldene Orange oder die rote Kirsche locken durch ihre Attraktivität Tiere an, damit diese sie essen und ihre Kerne später an anderer Stelle wieder ausscheiden. Dies gilt für alle Früchte und läßt erahnen, daß Pflanzen, was Schmerz oder Leid angeht, vollkommen anders geartet sein müssen, als Tiere. Auch wenn der Apfel noch am Baum hängt, dürfte der Baum keine Schmerzen empfinden, wenn ein Tier daran knabbert. Schließlich "will" der Baum das ja - er legt es geradezu darauf an!

Diese andere Art von Schmerzempfindlichkeit dürfte auch bei anderen Pflanzenteilen, wie Blättern oder Wurzeln vorhanden sein. Schmerz in unserem Sinne wäre für eine Pflanze ohnehin bio-

logisch sinnlos, da sie weder Flucht- noch Kampfmöglichkeiten hat, um den Schmerzen zu entfliehen.

Die zur Fleischgewinnung mißbrauchten Tiere werden ebenfalls mit Pflanzen gefüttert. Bis der Fleischesser das Fleisch kaufen kann, hat das Tier ein vielfaches seines eigenen Körpergewichts an Pflanzen vertilgt. Der Fleischesser tötet also indirekt auch noch weit mehr Pflanzen, als der Vegetarier.

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...Über Seelenlosigkeit

Die tiefschürfende "Tiere haben keine Seele" - Abklassifizierung

Es gibt Behauptungen, die tief blicken lassen - nämlich in das Innerste derjenigen, die sie hervorbringen. Wenn jemand z. B. behauptet, es gäbe keine Sonne, erfährt man auf diese Weise etwas über seine Wahrnehmungsfähigkeiten, aber nichts über den Weltraum. Wer kundtut, daß er die Seelen der Tiere nicht sieht, spricht über seine eigene seelische Blindheit, sagt jedoch nichts aus über die Tiere!

Gerade Tiere tragen und zeigen ihre Seelen doch vollkommen offen und jeder kann sie sehen, der sie sehen will. Tiere kennen keine Versteckspiele, keine Lügen oder Eitelkeiten, mit denen wir Menschen uns vor Blicken anderer und der eigenen Offenbarung zu schützen versuchen.

Die fleischessenden Hundehalter/innen wissen, was ich meine. Nämlich, daß Hunde leiden, und sich freuen können und daß sie manchmal jemanden sogar richtig lieb haben, zum Beispiel Frauchen oder Herrchen. Sie wissen, daß Hunde keine toten Dinge sind, wie Lautsprecherboxen oder Fahrräder.

Es ist eigentlich gar nicht schwer, die Seele eines Tieres zu erkennen. Fleischesser haben diese Kreaturen aber zu ihren Sklaven und Opfern gemacht und der Anblick der Tierseelen könnte bei ihnen zu einer ernsthaften Beißhemmung führen.

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...Über leckere Untertanen

Die arrogante "Der Mensch ist die Krönung von Gottes Schöpfung und die Mitgeschöpfe sind sein kaltes Büfett - Blasphemie

Jedes Lebewesen sieht sich selbst als etwas ganz besonderes und in gewisser Weise stimmt das natürlich auch. Der Mensch, das Kaninchen, die Katze, alle. Für Gott sind wir alle wichtig und besonders. Und wer das spürt, fühlt sich erhaben, frei und glücklich!

Nur daraus gleich eine ausgefeilte "Wir dürfen alles unterjochen, weil wir so toll sind" - Theorie abzuleiten, das ist doch ziemlich übertrieben!

So etwas macht kein Kaninchen und keine Katze, das ist typisch Mensch! Sich selbst zu krönen hat doch irgendwie was peinliches! Mir scheint, daß die "Königskrone" eher ein Brett vorm Kopf ist, als eine von Gott verliehene Würdigung.

Fleischessende Christen lesen vegetarisch lebenden Christen Bibeltextstellen vor, in denen Gott angeblich den Menschen dazu aufgerufen haben soll, seine Tiere zu versklaven und aufzuessen. Umgekehrt gibt es viele Stellen in der Bibel - besonders in den authentischen Urversionen - in denen von der Achtung der Mitgeschöpfe, inklusive der Tiere, die Rede ist.

Und über die Nahrung des Menschen sagt die Bibel: "Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde und alle Bäume, die Früchte bringen, zu eurer Speise." (1.Mose 1, 29)

Derartige Dispute werden dann zu einem einzigen Bibelstellenvorgelese und jeder findet etwas, das genau für seine eigene Meinung brauchbar ist!

Es ist bekannt, wie wenig Jesus von den Schriftgelehrten hielt, die durch spitzfindige Auslegungen die Menschen auf den falschen Weg bringen wollten - er bezweifelte ihr Recht auf Zugang zum Himmelreich (Mat 23, 13)!

Fragen Sie die "Schriftgelehrten", mit denen Sie diskutieren, ob sie weiterhin Fleisch kaufen und essen würden, wenn irgendwo auf der Welt Jesus Christus in einem Tier wiedergeboren worden ist - in einem Schwein, Huhn, einer Kuh oder einem Schaf - keiner wüßte was genaues. Aber zumindest wäre sicher: in einem Tier. - Wahrscheinlich würde er oder sie sagen: „Aber in meinem Steak wird er schon nicht sein!"

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...Über einen fleischessenden Heiland

Die unerhörte "Jesus war schließlich auch Fleischesser" - Lüge

Wenn Ihr Diskussionspartner oder Ihre Diskussionspartnerin behauptet, Jesus selbst sei Fleischesser gewesen, fragen Sie ihn oder sie doch einmal folgendes:

Wie hat Jesus denn z.B. das Lamm umgebracht? Hat er ihm die Beine weggezogen, es vielleicht wieder eingefangen, wenn es zu fliehen versuchte, hat er sich dann auf das verzweifelt strampelnde und schreiende Tierkind geworfen, um es mit einem langen Messer und einem gekonnt plazierten, wuchtigen Hieb in die Halsschlagader zu töten, wodurch sich seine weißen Kleider mit dem dunkelroten, klebrigen Blut seines Opfers tränkten?

Hat der Heiland das so gemacht oder hat er einfach weggeschaut, so wie der moderne Fleischkunde wegschaut, und hat seinen Jüngern zugerufen: „Jungs, macht das bitte diskret, ich kann das nicht mit ansehen!"?

Leider vertritt die Amtskirche diese Auffassung, nämlich daß Jesus Christus Fleischesser war und macht sich damit zur effektivsten Zerstörerin der christlichen Religion! Wie könnte man denn auch jemanden anbeten, der entweder höchst persönlich wehrlose Lämmer abgestochen hat oder sich blind und taub stellte, um nichts von all dem Gemetzel mitzubekommen? Fakt ist aber: Jesus ist kein Mörder, er tötete weder Mensch noch Tier und er hat auch niemanden damit beauftragt.

Jesus ist uns heute wiedergeboren - wer ihn sehen will, muß nur in die Ställe der Massentierhaltung gehen, da gibt es ihn zehntausendfach! Verraten und gedemütigt von den Menschen - besonders von denen, die ihn zu lieben vorgeben. Er hat sich zum Kleinsten der Kleinen gemacht und die Menschen schlagen ihn bedenkenlos ans Kreuz.

(siehe auch Kapitel im Vegetarier Handbuch Vegetarisch leben ist Gottesdienst)

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...Über schlechte Beispiele

Der immer wieder gern benutzte "Hitler war auch Vegetarier" - Allzweck-Knüppel

Gerade weil diese Aussage überhaupt keinen praktischen Wert hat, ist sie für den Fleischesser so praktisch und problemlos einsetzbar. Sinn und Zweck ist es dabei, Hitler und Vegetarismus einmal zusammen in einem Satz genannt zu haben, um damit die rhetorische Wirkung zu erzielen, beides miteinander in Verbindung zu bringen.

Da hier keine Argumente nützen, weil eigentlich auch keine Argumente vorgebracht wurden, kann man rhetorisch eigentlich nur gleichziehen, um die Absurdität einer solchen Polemik deutlich zu machen:

Erzählen Sie beispielsweise von einem kürzlich gelesenen Zeitungsartikel über einen Mann, von Beruf Schlachter, der Frauen ermordet, und in Teile geteilt hat - ein Fleischesser. Stalin war auch Fleischesser, Sadam Hussein - ein Fleischesser, Karacic, Milosevic - Fleischesser u.s.w., u.s.w. ....

Vegetarier waren beispielsweise: Albert Schweitzer, Mahatma Gandhi, Leo Tolstoi, Albert Einstein, Th. A. Edison, George Bernhard Shaw, Franz von Assisi...

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...Über Traditionen

Die steinzeitliche "Der Mensch ist nun mal Fleischfresser und hat schon immer Fleisch gegessen" - Leier

In dieser Aussage steckt zum einen die Behauptung, daß der Mensch gar nicht anders könne, als Tiere zu essen, weil das Fleischessen nun mal seine spezielle Natur sei. - Wenn das so wäre, könnte der Mensch Fleisch auch roh vertilgen, so wie alle Fleischfresser in der Natur es tun. Rohes Fleisch macht den Menschen aber krank, bzw. verseucht ihn mit Erregern. Er ist also bestenfalls ein Allesfresser, obwohl diese normalerweise das Fleisch ebenfalls roh essen.

Man kann sagen, daß er rein physiologisch die Wahl zwischen gegartem Fleisch und vegetarischer Kost hat. Geistig fordert diese Wahlmöglichkeit aber ihre Konsequenz. Denn das, was wir psychisch eigentlich nicht ertragen können (und die wenigsten Menschen würden Tiere selbst schlachten können), dürfen wir auch nicht durch unseren Konsum fördern!

Die geistige Entwicklung des Menschen fordert jetzt also ihre reale Umsetzung: Wir können es nicht mehr ertragen, wie die Tiere wegen uns leiden, wir leben ohne Fleisch ohnehin gesünder, also müssen wir uns logischer Weise für eine vegetarische Lebensform entscheiden!

Aus der Bemerkung, der Mensch habe schon immer Fleisch gegessen, geht aber auch noch hervor, daß alles beim alten bleiben solle. Es wäre das gleiche, wenn man sagen würde, "es hat schon immer Vergewaltigung und Krieg gegeben, also weiter so!". Dies scheint mir eine besonders skurrile Form des Konservatismus zu sein, nämlich eines Konservatismus, der sich an Neandertaler-Traditionen orientiert. Geistige Entwicklung hat bei Menschen, die Ihnen mit solchen Argumenten kommen, wahrscheinlich nur wenig Raum.

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...Über Bioschlachtungen

Die heuchlerische "Ich kauf' eh nur beim Bioschlachter"- Ausrede

Bioschweine werden nicht zutode gestreichelt, sie sterben auch durch verbluten.

Man kann sich allerdings davon überzeugen, daß die Tiere im ökologischen Landbau besser leben, als ihre Leidensgenossen aus der Massentierhaltung. Sie können die Sonne sehen und sie haben etwas Auslauf.

Schlachttiere von Biohöfen sind aber eigentlich ein innerer Widerspruch. Hat der Mensch einmal erkannt, daß die Tiere schützenswerte Mitgeschöpfe sind, wird deren Ausbeutung und Schlachtung zu einer echten Perversion. Auch wenn schonender mit den Tieren umgegangen wird, bleibt es doch ein Akt unbegreiflicher Barbarei.

Deutlich wird dieser Widerspruch von Biohaltung und Schlachtung, wenn man das Prinzip auf den Menschen überträgt. Kein Mörder würde deswegen freigesprochen, weil er sein Opfer sanft und schonend abgestochen hat oder weil er es vorher in artgerechter Weise hielt. Es gibt in Wahrheit nämlich weder Biomörder noch Bioschlachter! Mit Bioschlachtereien soll die schon etwas bewußter lebende Fleischkundschaft bei der Stange gehalten werden!

Glaubt man an ein Weiterleben nach dem Tode, erkennt man, daß diesen Tieren in gewisser Weise sogar noch schlimmeres angetan wird, als den Massenhaltungstieren. Sie lernen zuerst, Vertrauen zu entwickeln und öffnen sich dem Menschen gegenüber, dann verrät sie dieser Mensch aber auf so scheußliche Weise. Wie soll sich eine Seele je davon wieder erholen? Tiere in der Massenhaltung wissen zumindest von vornherein, daß der Mensch grausam ist.

Trotzdem sollte man die Biohaltung nicht vollkommen verteufeln - die Umstellung der gesamten Tierhaltung auf Biohaltung sollte

sofortige Verpflichtung für alle Agrarbetriebe sein - als die allererste Sofortmaßnahme auf dem Weg zu einer vegetarischen Gesellschaft.

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...Über Menschenliebe

Die mahnende "Sie sollten sich lieber für Menschen einsetzen, als für Tiere" - Attacke

Es wäre das gleiche, wenn jemandem, der sich in Ruanda engagierte, vorgeworfen würde: „Sie sollten sich lieber um die alten Menschen hierzulande kümmern, als um irgendwelche Fremde in Afrika!"

Manchmal geht diese Attacke in ihrer Schärfe sogar noch weiter und schließt rhetorisch ein, daß Vegetarier Tiere lieben, weil sie Menschen hassen. Sie sind, weil Sie nicht mehr zu den Tätern gehören wollen, keine Komplizen mehr, Sie sind Feinde, Verräter, Überläufer!

Zu verstehen ist diese Form der Aggression eigentlich nur, weil der Fleischesser durch eine Vegetarierin oder einen Vegetarier in arge Bedrängnis gebracht wird. Sie als Vegetarierin oder Vegetarier sind der lebende Beweis, daß man nicht stirbt, nicht krank wird, nicht schlapp macht, nicht verblödet u.s.w., wenn man kein Fleisch mehr ißt, sondern spürbar gesünder, schöner, klüger wird. Sie, als Person, zeigen durch Ihre bloße Existenz, daß das Fleischessen nicht nur ethisch verwerflich, sondern auch vollkommen überflüssig ist. Nur so ist ein solcher Frontalangriff überhaupt verstehbar.

Falls noch eine Aussage aus dieser Attacke herauslesbar sein sollte, dürfte die Logik wohl darin zu finden sein, daß jeder Mensch nur ein ganz bestimmtes Potential von Liebe zur Verfügung habe, und wenn er die Tiere liebe, habe er nichts mehr für die Menschen übrig. So wie bei Erbsen oder Dollars.

In Wirklichkeit ist Liebe aber eine Grundeinstellung und schlechte Gewohnheiten zu bekämpfen ist Dienst am Menschen, keine

Feindschaft!. Tierliebe und Menschenliebe sind das gleiche, es ist die Liebe zum Leben! Wer keine Tiere liebt, wird auch unter Menschenliebe wahrscheinlich etwas ganz anderes verstehen, nämlich Menschen besitzen, sexuell benutzen, mit in den Tod reißen, wenn man selbst des Lebens überdrüssig geworden ist.

Vegetarierinnen und Vegetarier sind gegenüber Menschen genauso freundschaftlich eingestellt, wie Tieren gegenüber, da sie den Wert des Lebens im allgemeinen verstanden haben und ihm mit Achtung begegnen. Die Duldung von Tierschändungen ist dagegen ein Ausdruck von Verrohung und senkt die Schwelle für Gewalt auch gegenüber Menschen.

Es wäre recht interessant zu erfahren, auf welchen Gebieten sich derjenige engagiert, der so in den Angriff geht. Normalerweise auf gar keinem Gebiet. - Indem er Tierliebe und Menschenliebe gegeneinander ausspielt, betreibt er statt dessen ein ziemlich übles Geschäft!

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...Über Intelligenzprobleme

Die todbringende "Tiere sind nicht so intelligent wie wir und dürfen deshalb von uns gegessen werden" - Benotung

Lehrer und andere Pädagogen wissen, wie schwer es ist, den Begriff "Intelligenz" zu definieren und zu überprüfen. Intelligenztests, wie etwa der an Schulen gängige HAWIK (Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder), sind nicht nur deswegen umstritten, weil der Begriff „Intelligenz" als solcher nicht vollkommen klar ist (und beispielsweise nur schwer von dem Begriff "Bildung" zu trennen ist), sondern auch deswegen, weil sich Probanden durch Training gezielt auf die Aufgaben eines solchen Tests vorbereiten können.

Hierdurch verliert der Intelligenztest seine absolutistische Qualität und eignet sich gerade mal zum Messen von Vorbereitungsfleiß. Darüber hinaus spielen sprachliche Probleme eine Rolle: selbst Einstein hätte sicher keinen IQ-Test auf chinesisch bestehen können (man hätte ihn also Notschlachten müssen?). Für Tiere ist unsere Sprache wie chinesisch!

Wenn von der Intelligenz eines Lebewesens abgeleitet werden soll, ob es sterben muß oder leben darf, kommt man nicht daran vorbei, ein sehr gut abgesichertes Verfahren zum Überprüfen der tatsächlichen Intelligenz zu entwickeln. Und da es bei Tieren, genauso wie bei Menschen, intellektuelle Unterschiede gibt, muß auch jedes einzelne Individuum wissenschaftlich korrekt getestet werden.

In den Schlachthöfen müßten also gut geschulte Tierpsychologen individuelle Untersuchungen an jedem einzelnen Schwein, jedem Huhn und jeder Kuh vornehmen und erst bei einem nichtbestandenen Test dürfte der Schlachter seine blutige Arbeit an dem Tier ausüben.

Mich würde interessieren, ob sich die Fleischesser fairerweise selbst einmal einem solchen Test unterziehen würden und ob sie sich dann konsequenter Weise selbst verspeisen, wenn sie durchfallen. Guten Appetit!

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...Über Zuchtrechte

Das bescheuerte "Tiere werden doch extra dafür gezüchtet" - Gewäsch

Um so schlimmer, daß wir fühlende Mitgeschöpfe für derartig sinnlose Zwecke, wie dem Fleischverzehr, diesen grausamen Lebensbedingungen unterwerfen! Durch die industrielle Massenaufzucht nehmen die Züchter den Tieren sogar noch ihre Würde! Könnten die Tiere doch wenigstens bis zu ihrer Tötung frei sein, hätte ihnen das Leben noch etwas gebracht! - Statt dessen wird ihnen in ihrer Gefangenschaft jegliche Freude versagt!

Fragen Sie Ihren Diskussionspartner oder Ihre Diskussionspartnerin doch, was er/sie von Eltern halten würde, die ihre Kinder mißbrauchen und sich damit herausreden, sie hätten die Kinder doch nur dafür auf die Welt gesetzt! Ein derart systematisch, kühlberechnetes Vorgehen wäre vor keinem Gericht Grund für ein milderes Urteil. Im Gegenteil.

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...Über das Recht des Stärkeren

Der für alles verwendbare "Bei Tieren ist das auch so, daß die Stärkeren die Schwächeren fressen" - Spruch

Wenn man selbst am langen Hebel sitzt, ist es leicht, so zu reden. Fragen Sie die Person doch einmal, ob sie sich selbst schon in einer Opferrolle befunden hat. Hat sie da auch gesagt: schlagt doch zu! Ihr seid die Stärkeren, ihr dürft das, nur weiter so!

Wenn es tatsächlich so etwas wie ein Recht des Stärkeren geben würde, dürfte man gar keine Verbrecher mehr verurteilen, weil ein Täter im Moment der Tat immer stärker ist, als sein Opfer. Kein Opfer dürfte sich je mehr beklagen, denn jedes Opfer wäre automatisch im Unrecht, weil der Täter stärker war.

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...Über Eskimos

Die treudoofe "Wollen Sie auch den Eskimos verbieten, Fleisch zu essen" - Suggestivfrage

Eskimos haben bekanntlich eine sehr viel geringere durchschnittliche Lebenserwartung, als Völker, die viel Gemüse essen. Sie essen Fleisch, weil es dort keine Pflanzen gibt, wo sie leben, nicht weil sie "nun mal so gern Fleisch essen", wie bei uns. Sie gehen darüber hinaus respektvoll mit den Tieren um, treiben keinen Raubbau an den Beständen und töten nur, wenn sie wirklich Bedarf an Fleisch haben. Ohne das Fleisch müßten die Eskimos sterben oder jahrein, jahraus, aus der Luft versorgt werden.

Niemand will den Eskimos ihre Lebensgrundlage nehmen! Die Situation dieser Völker ist jedoch derart anders, als bei uns, daß ein Vergleich oder gar eine Gleichstellung mit hiesigen (Genuß-) Fleischessern eine sehr jämmerliche Ausrede für den Fleischkonsum ist.

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...Über Bewußtsein

Der dämliche "Tiere haben kein Bewußtsein und können daher auch nicht leiden" - Quatsch

Der Fleischesser, der das sagt, scheint die magische Fähigkeit zu besitzen, in ein Tier hineinzuschlüpfen und dort zu studieren, ob Tiere Bewußtsein haben und leiden können. Allen Messungen, Beobachtungen und Wehschreien, die belegen, daß Tiere wahrscheinlich sogar die leidensfähigeren Kreaturen sind, wollen sie nicht glauben, weil ihnen das den Appetit auf ihr Fleisch nehmen würde.

Nun haben Wissenschaftler aber, wie die FOCUS 37/1994 berichtete, mit präzisen Methoden bewiesen, daß Tiere bewußt leben, und sogar mit Menschen regelrechte Gespräche über ihr Befinden führen können. Diese Gespräche wurden durch die Taubstummensprache ermöglicht, die vom Tier, einem Gorilla, und vom Menschen gelernt wurden. Ein Auszug aus dem Gespräch der Wissenschaftlerin Francine Patterson mit dem Gorilla:

Mensch: "Was tun Gorillas, wenn es dunkel ist?"

Gorilla: "Gorilla lauschen, schlafen."

Mensch: "Was machen Gorillas am liebsten?"

Gorilla: "Gorilla lieben essen gut."

Mensch: "Was ist eine Verletzung?"

Gorilla: "Dort beißen." (Zeigt auf eine Verletzung)

Mensch: "Was ist ein kluger Gorilla?"

Gorilla: "Ich."

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