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Spaltpilze
blockieren Engagement für die Tiere

Was ich derzeit in der Tierrechtsbewegung erleben muss, ist das genaue Gegenteil von dem, was gut für die Tiere ist. Viele "Tierrechtsbewegte" haben es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht, das was noch an Bewegung vorhanden ist, so weit wie irgend möglich zu zerschlagen. Dabei gehen sie sehr aktiv und aggressiv vor.

 

So fing es an: Herabwürdigung von Vegetariern

Angefangen hat es damit, dass es einige "Tierrechtsbewegte" darauf anlegten, die Vegetarier, die (noch) keine Veganer sind, aus ihren Reihen wegzumobben und zu diskreditieren. Diese - ich nenne sie mal "Hardcore-Veganer" - brachten mit großer Energie und professioneller Öffentlichkeitsarbeit die Parole heraus, dass Vegetarier für die Tiere schlimmer seien, als Fleischesser. Grund: Vegetarier hätten ja schon das Bewusstsein, dass Tiere leiden und sind trotzdem nicht konsequent genug, auch Milch und Eier wegzulassen. Hat sich also einmal ein Fleischesser - oft mühsam! - dazu durchgerungen, auf seine geliebten Fleischmahlzeiten zu verzichten, wurde und wird er von diesen gut organisierten Fanatikern gleich als Verbrecher beschimpft (dann hätte er es lieber gleich bleiben lassen sollen!). Dass so ein Vorgehen den Tieren nicht gerade nützt, kann man auf den ersten Blick erkennen und ist den Akteuren wohl auch egal (oder ist es gar der eigentliche Sinn?). Ich kenne übrigens keinen Veganer, der nicht erst einige Jahre Ovo-Lakto-Vegetarier war, bevor er Milch und Eier auch noch wegließ.

 

Zweiter Akt: Mobbing wegen des Glaubens

Seit einiger Zeit haben sich einige "Tierrechtler" einen neuen "Feind" auserkoren - einen Feind, der sich seit Jahren sehr effektiv und auf vielen Ebenen für die Tiere einsetzt. Das Feinbild heißt nun "Universelles Leben" (UL) und betrifft darüber hinaus auch alle, die mit dieser Glaubensgemeinschaft irgendwie Kontakt haben oder hatten. Auch diejenigen, - wie etwa ich - die mit Firmen in geschäftlicher Verbindung stehen, die von UL-Mitgliedern betriebenen werden (obwohl es dort eigentlich, soweit ich weiß, überhaupt keine regelrechten "Mitglieder" gibt, nenne ich sie der Einfachheit halber "Mitglieder"). Ich hatte und habe nämlich geschäftlichen Kontakt zum Brennglas-Verlag, der z.B. die Zeitschrift "Freiheit für Tiere" und andere sehr gute Publikationen herausgibt (Infos unter www.brennglas.com oder www.freiheitfuertiere.com). In ihren Publikationen kann man in jeder Ausgabe nachlesen, dass Toleranz an erster Stelle steht - allen Lebensweisen und allen Religionen gegenüber.

Was wird ihnen vorgeworfen? Diese Leute leben nicht nur fast alle vegan, sondern betreiben einen Landbau ohne tierische Dünger, also tierfreundlichen Landbau. Was ist daran verwerflich? Will man beim UL dazugehören, muss man sich an den Codex der vegetarischen oder veganen Ernährung halten. Ist das schlimm? Ich finde das sogar sinnvoll, wenn so eine Gemeinschaft funktionieren soll! Und ihnen wird vorgeworfen, es ginge ihnen nur ums Geld. - Nanu?! - Geld verdient man doch bekanntlich am besten dadurch, dass man den Leuten nach dem Munde redet. Das UL propagiert jedoch die konsequente vegetarische oder vegane Kost, also etwas, was den Leuten "Verzicht" abverlangt! Und warum soll man es verurteilen, dass die Firma "Lebe gesund" mit dem Vertrieb von Bio-Lebensmitteln aus ihrem tierfreundlichen Landbau Geld verdient? Schon seit langer Zeit müssen sie gegen die Jäger prozessieren, die auf ihrem Grundstück jagen wollen - Stichwort Zwangsbejagung. Da erwarte ich eigentlich Unterstützung von den Tierrechtlern und keine Mobbing-Exzesse gegen das UL! Und sie werden - wen wundert's - auch noch von den Amtskirchen attackiert.

Das Universelle Leben steht in Konfrontation zur Amtskirche, welche Tiermissbrauch ja bekanntlich gutheißt. Die Leute vom UL und vom Verlag Das Brennglas sagen, dass die Lehre Jesu den Vegetarismus zwingend einschließt. Ich finde das richtig! Was kritisiert man ausgerechnet als Tierrechtler daran? Das "Universelle Leben" nennt sich urchristlich und hat sich von der Amtskirche abgespalten, u.a. weil die Amtskirche behauptet, dass Jesus Christus Fleischesser war und weil sie das Fleischessen zu einer christlichen Tradition erhoben hat. Propagiert werden in den Amtskirchen ja auch die "Weihnachtsgans" und das "Osterlamm". Also Massenmord an den Tieren, gerade zu den hohen christlichen Festen! Besonders abscheulich: Das Lamm ist ja das Symbol Jesu Christi. Man nimmt also symbolisch den kleinen Jesus seiner Mutter weg, transportiert ihn in Viehwagons oder Lastwagen tagelang quer durch Europa und schlachtet schließlich symbolisch das Christkind, um es dann zusammen mit mehreren Knoblauchzehen und reichlich Salz und Pfeffer butterweich zu kochen. Ich kann es sehr gut verstehen, dass man sich von einer solchen "Kirche" angewidert lossagt und eine eigene Glaubensgemeinschaft gründet. Warum stellen sich aber ausgerechnet gewisse sog. Tierrechtler gegen UL und nicht gegen die Amtskirchen, die den Tiermissbrauch gutheißen?

 

Was ist eine "Sekte"?

Das Universelle Leben ist also eine Abspaltung von der Kirche und damit definitionsgemäß auch eine "Sekte".

Das sagt Wikipedia zum Stichwort "Sekte":

"Sekte (lat. secta "Richtung", von sequi, "folgen", in der Bedeutung beeinflusst von secare, "schneiden, abtrennen") ist eine ursprünglich wertneutrale Bezeichnung für eine philosophische, religiöse oder politische Gruppierung, die durch ihre Lehre oder ihren Ritus im Konflikt mit herrschenden Überzeugungen steht. Insbesondere steht der Begriff für eine von einer Mutterreligion abgespaltene religiöse Gemeinschaft. So ist das Christentum als Sekte aus dem Judentum hervorgegangen."

Es gibt viele schlechte Beispiele von abgespalteten Glaubensgemeinschaften, von denen jeder wahrscheinlich schon mal gehört hat. Und diese "Erfahrungen" werden nun listig von den Angreifern für ihre Diffamierungen genutzt. Diese schlechten Beispiele haben mit dem Universellen Leben jedoch nichts zu tun. Wichtig: Jeder kann zu jeder Zeit das Universelle Leben verlassen! Das ist für mich ein entscheidender Punkt, der selbst auf Weltreligionen nicht in jedem Fall zutrifft! UL ist also keine Psychosekte, die ihre Mitglieder versklavt und einsperrt. Und in den vielen Jahren, in denen ich mit Brennglas gemeinsame Projekte gemacht habe, ist nicht ein einziger Versuch gemacht worden, mich in irgendeiner Weise zu missionieren oder gar "einzufangen"! Das würde auch nicht klappen, weil ich meine eigene Religion habe und nicht besonders anpassungsfähig bin.

 

Wer nicht mitmobbt, wird selbst gemobbt

Dass sich nun ausgerechnet Tierrechtler aufgefordert fühlen, eine solche Gemeinschaft in derartig totalitärer Weise zu attackieren, hat mich seit langem stutzig gemacht. Als ich mich selbst persönlich unerwartet Handlungen ausgesetzt sah, die ich als Mobbing empfand, gingen bei mir sämtliche Alarmsirenen los. Der "Bundesverband der Tierversuchsgegner - Menschen für Tierrechte" hat mir nach vielen Jahren der Zusammenarbeit mitgeteilt, man wolle mit mir nichts mehr zu tun haben - wegen meiner Geschäftspartner! Vielleicht werden bald auch alle diejenigen gemobbt, die wiederum mit mir zusammengearbeitet haben. Sozusagen in dritter Generation. Ansätze dazu gibt es bereits. Selbst der Bundesvorsitzende der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Die Tierschutzpartei), Stefan Bernhard Eck, ist schon Angriffsziel von Mobbing-Attacken geworden. Und das, obwohl er selbst Veganer ist und außerdem ein bekennender Atheist, der dem Theravada-Buddhismus nahe steht, jedoch diesen nur als Lebensphilosophie betrachtet. Aber er ist trotzdem im Fadenkreuz der Mobber: Er weigert sich nämlich beharrlich, mitzumobben. Schon die Weigerung, sich den Mobbern anzuschließen, kann dazu führen, selbst gemobbt zu werden!

Mittlerweile greift es massiv um sich, dass Einzelpersonen und ganze Vereine dazu genötigt werden, sich öffentlich vom UL zu distanzieren und mitzumobben. Und viele Ängstliche tun das sogar. Mir ist ein Fall bekannt, wo ein echter(!) und unter Einsatz seines Lebens agierender Tierrechtler eine Drohmail bekommen hat: Wenn er sich nicht öffentlich vom UL distanziere, werde man ihn beruflich ruinieren. Das sind echte Stasimethoden!

 

Die Professionalisierung des Mobbings

Ich bin vor einiger Zeit auf die DDR-Stasi-Richtlinie 1/76 gestoßen, als ich für einen Anti-Mobbing-Verein tätig war. In dieser Richtlinie wird beschrieben, wie "feindlich-negative Kräfte" zu unterwandern und zu zersetzen seien. In diesem Fall also feindlich-negative Kräfte aus der Sicht der Tierverwertungsindustrie, die wohl als einzige das Ziel haben könnte, eine (echte) Tierrechtsbewegung so zu schwächen, dass sie keinen Einfluss in der Gesellschaft bekommt. Dazu schleust man am besten eigene Leute ein, die sich besonders fanatisch geben (und damit in den Reihen der zu schwächenden Organisationen unverdächtig erscheinen!), aber konsequent und listig im Sinne der Auftraggeber handeln. Ich behaupte nicht, dass die Einpeitscher aus dieser Ecke kommen, ich zeige hier nur die Logik auf, dass es so sein könnte.

Es wäre naiv davon auszugehen, dass sich Fleischindustrie und Pharmalobby "einfach so" mit einer schlagkräftigen (echten!) Tierrechtsbewegung abfinden würde. Denn das wäre für sie das Ende! Und hinterhältige Methoden sind bekanntlich die effektivste Art, eine Zersetzung voranzutreiben!

Das ist nach der Richtlinie 1/76 Zersetzung:

"Maßnahmen der Zersetzung sind auf das Hervorrufen sowie die Ausnutzung und Verstärkung solcher Widersprüche bzw. Differenzen zwischen feindlich-negativen Kräften zu richten, durch die sie ersplittert, gelähmt, desorganisiert und isoliert und ihre feindlich-negativen Handlungen einschließlich deren Auswirkungen vorbeugend verhindert, wesentlich eingeschränkt oder gänzlich unterbunden werden."

Formen der Zersetzung sind nach dieser Richtlinie z.B.:

"- systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer und diskreditierender sowie unwahrer, glaubhafter nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben;

- zielstrebige Untergrabung von Überzeugungen im Zusammenhang mit bestimmten Idealen, Vorbildern usw.

- Erzeugen von Misstrauen und gegenseitigen Verdächtigungen innerhalb von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen;

- Erzeugen bzw. Ausnutzen und Verstärken von Rivalitäten innerhalb von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen

- Beschäftigung von Gruppen, Gruppierungen und Organisationen mit ihren internen Problemen mit dem Ziel der Einschränkung feindlich-negativer Handlungen;

- Örtliches und zeitliches Unterbinden bzw. Einschränken der gegenseitigen Beziehungen der Mitglieder einer Gruppe, Gruppierung"

 

Man muss kein "Verschwörungstheoretiker" sein, um da deutliche Parallelen zu den momentanen Geschehnissen zu sehen!

 

Rechtsverstöße werden in Kauf genommen

Mitglieder des UL werden systematisch von Veranstaltungen ausgeschlossen und diffamiert. Ich habe von Fällen gehört, dass sich einige der Mobber vor den Ständen von Jagdgegnern (Initiative zur Abschaffung der Jagd) und von anderen Tierrechtlern mit UL-Nähe aufgebaut haben und mit Megafonen lautstark Diffamierungen gebrüllt haben. Also eine ziemlich grobe Art, die Arbeit von Leuten zu unterbinden.

Dass man mit solchen Handlungen schwere Rechtsverstöße begeht, wird einfach hingenommen. Wir haben nach unserem Grundgesetz Religions- und Glaubensfreiheit und wir haben nun auch ein "Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz" (AGG) welches die Diskriminierung wegen der Religion ausdrücklich verbietet und dieses Verbot auch auf den privaten Umgang ausweitet. Diese Mobbinghandlungen sind also eindeutig Rechtsbruch!

 

Staatliche Anerkennungen und Auszeichnungen

Das Ganze wäre ja noch ein wenig zu verstehen, wenn das UL irgendwie straffällig geworden wäre oder sich seinerseits als Mobber gegenüber anderen Personen oder Volksgruppen gezeigt hätte. Stattdessen wird die Arbeit dieser Gemeinschaft auch von staatlicher Seite durchaus unterstützt: So ist etwa die "Privatschule Lern mit mir", die von UL-Mitgliedern geleitet wird, nicht nur als solche staatlich anerkannt, sondern hat darüber hinaus auch das Recht zugesprochen bekommen, staatlich anerkannte Prüfungen und Zeugnisse von der ersten bis zur 10. Klasse abzunehmen, bzw. zu vergeben ("Prüfungshoheit" und "Zeugnisrecht"). Die Schule wurde vier Jahre in Folge als "Umweltschule Europa" vom Bayerischem Umweltminister und dem Landesbund für Vogelschutz mit der höchsten Kategorie "3 Sterne" ausgezeichnet (Internationale Agenda-21-Schule). Die HG Naturklinik Michelrieth, die ebenfalls von Mitgliedern des Universellen Lebens betrieben wird, ist von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen anerkannt. Beides, die staatliche Zulassung als eigenständige Privatschule, wie auch die Zulassung einer Privatklinik von den Krankenkassen, ist in unserem Land mit großen Hürden versehen. Dass diese Hürden im katholischen Bayern übersprungen wurden, zeigt meines Erachtens, dass es sich beim UL nicht um eine "totalitäre Sekte" handelt, sondern um einen Zusammenschluss von Menschen, die einfach anders leben möchten - nämlich nach urchristlicher Tradition, also u.a. auch tierfreundlich.

 

Die Mobber und ihre Mitläufer

Der Tierrechtsbewegung ist in den vergangenen Jahren durch die geschilderten Zersetzungsmaßnahmen ein großer Teil ihrer Schlagkraft abhanden gekommen. Ausgegangen ist alles nach meinen Recherchen von ganz wenigen sehr aktiven Personen aus der Szene.

Generell kann gesagt werden: Ohne Mitläufer würde es in fast keinen Fällen zu Mobbing kommen können. Mitläufer sind der Nährboden für ein erfolgreiches Mobbing! Menschen, die sich an diesen Mobbinghandlungen beteiligen, handeln aus meiner Sicht und sicherlich auch aus Sicht der betroffenen, eingepferchten Tiere - um die es jedenfalls den echten Tierrechtlern geht - moralisch wie Verbrecher. Sie erreichen nämlich, dass die Tiere über unermesslich viele Generationen hinweg niemals frei kommen werden. Und die Mitläufer lassen sich von Menschen einspannen, die mit ihrem Verhalten nur eines bewirken: Die Zersetzung der Tierrechtsbewegung und die Beibehaltung des jetzigen Zustandes!

 

Gemeinschaftlich für die Rechte der Tiere eintreten!

Wir müssen stattdessen gemeinsam für die Tiere kämpfen: Christen, Atheisten, Vegetarier und Veganer und alle anderen, die das Elend der Tiere erkannt haben und es beenden wollen - ja sogar zusammen mit gutwilligen Fleischessern, die den Sprung "weg vom Fleisch" noch nicht geschafft haben! Bündelung und Vielfalt, statt Spaltung und Mobbing!

Stoppt endlich diese Spaltpilze!

Schaut sie Euch genau an: An ihren Taten, nicht an ihren Worten sollt ihr sie erkennen! Eine Weisheit, die nicht nur Christen, sondern alle Menschen beherzigen sollten! Auch im eigenen Interesse! Und noch etwas ist mir zu dem Ganzen eingefallen, ebenfalls aus der Bibel: Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein! Oder besser: Es wird überhaupt nicht mehr mit Steinen geschmissen, sondern zusammengearbeitet!

Bernd Höcker
(Höcker Verlag)

 

 

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